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Der Dorfplatz

Übersicht ehem.Rittergut
Entwurf Dorfplatz
Mauerbau

In der Ortschronik geblättert.

 

Viele bunte Steine zieren seit einigen Monaten die Abgrenzungsmauer am Eingang unseres Dorfplatzes. So manchem Vorübergehenden zaubern sie seit dem Herbst 2020 ein Lächeln ins Gesicht.

Kinder und Eltern schlossen sich einer Aktion von einigen jungen Familien aus Thallwitz an, eine sinnvolle Beschäftigung für die Kleinsten zu nutzen, um damit ein aufmunterndes Zeichen in der problematischen Corona - Zeit zu setzen.

Farbenfrohe Steine auf der Dorfplatzmauer – einfach wunderbar -.

 

Seit wann gibt es eigentlich diese Mauer?

 

„Im Ortsgespräch ist der Dorfplatz“

 

Mit dieser Überschrift begann ein Beitrag in der LVZ am 16. Juni 1983.

In ihm wurde beschrieben, dass täglich viele Thallwitzer auf dem Weg zur damaligen Verkaufsstelle, zum Rat der Gemeinde, zum Kindergarten usw. den Dorfplatz querten. Überreste abgerissener Gebäude, Wege im schlimmen Zustand und wenig ansehenswerte Freiflächen boten ein trauriges Bild des Dorfplatzes. So wurde der Ruf nach einer Verbesserung der Situation immer lauter. Die Bildung einer Kommission, deren Mitglieder aus nahezu allen gesellschaftlichen Kräften des Ortes kamen, führte zur Erarbeitung eines Plans zur Neugestaltung des Zentrums von Thallwitz. Unterstützung kam auch vom Büro des Städtebaus des Rates des Bezirkes. Der frühere Gutshof sollte weitestgehend wieder seine ursprüngliche Gestalt bekommen, erklärte die Bürgermeisterin Frau Edith Rodefeld aus Canitz. Sie hatte zu dieser Zeit als bisherige stellvertretende Bürgermeisterin die Amtsgeschäfte bis zur nächsten Wahl übernommen, da am 1. November 1978 der sehr geschätzte Bürgermeister Herr Erich Böhm aus gesundheitlichen Gründen in die Rente verabschiedet wurde.

   Zu den Mitgliedern der Thallwitzer Kommission gehörte der damals 74 – jährige Maurer Kurt Aßmus. Er war im Ort und in der Umgebung als Fachkraft und entscheidender Helfer bei Eigenheimbauten bekannt. Von ihm kam das Anraten, die Fundamente der abgerissenen alten Gebäude nicht zu entfernen, sondern für die Mauer zu nutzen. Mit Hacke und Spaten legten er und Volker Boehm diese Fundamente frei. Zusammen mit Hartmut König und Arthur Bader übernahm Herr Aßmus die Arbeiten zum Bau der Mauer, die die Abgrenzung des Dorfplatzes bilden. Diese drei Handwerker waren diejenigen, die es verstanden, mit den Bruchsteinen zu arbeiten, welche zuvor von weiteren tatkräftigen Thallwitzern in einem Bruch selbst geschlagen und vor Ort transportiert wurden.

Die Beschleusung des Areals führte zu begehbaren Wegen und Grünflächen.

Ziel der Neugestaltung des Platzes war, ihn weiterhin als öffentliches Zentrum zu nutzen. So wurde auch die Einrichtung eines Jugendclubs im Ensemble des ehemaligen Rittergutes vorgesehen. 1985 sollten alle Arbeiten abgeschlossen sein.

 

Eine zweite Neugestaltung des Dorfplatzes wurde 2003 bis 2005 unter großem Engagement des Bürgermeisters Kurt Schwuchow, seiner Mitarbeiter und interessierter Thallwitzer bewältigt. Auch diesmal war die Grundstruktur des Rittergutes zugrunde gelegt worden. Mit immensem Aufwand wurden unter anderem der Bau der Kulturscheune an der Stelle der ehemaligen Scheune, die Sanierung der an den Platz grenzenden Gebäude sowie die Anbindung zum Reußischen Hof und zum Friedhof nach historischen Vorlagen gemeistert. Auch die beiden Brunnen erinnern an die Rittergutszeiten.

Noch heute ist unser Dorfplatz ein Schmuckstück und wird vielfach im Jahr für öffentliche Veranstaltungen genutzt. Im vergangenen Jahr war zum Beispiel der Bereich um die „Hütten“ die kreative Zone des Kunstprojektes der Künstlergruppe von „FAIL“ aus Leipzig.

 

                                                                                 P. Neustadt    Ortschronistin von Thallwitz

Thallwitzer Dorfkern
Künstler auf dem Dorfplatz
Spur der Steine

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